Evang. Gemeindehaus Warmbronn, Hinter den Gärten 9

Duo Ulrike Eickenbusch (Violoncello) und Nadine Hartung (Klavier)

„Im Volkston“

gemeinsam mit der Evang. Kirchengemeinde veranstaltet

Eintritt frei – Spende erbeten (Richtsatz 10,- €, zur Finanzierung der Gagen erbeten)

 

Programm:
Robert Schumann (1819-1856) – Stücke im Volkston op. 102
Enrico Mainardi (1897-1976) –  Canti poplari giapponesi
Manuel de Falla (1876-1946) – Suite populaire espagnole
Yehezkel Braun (1922-2014) – Fancy
Edvard Grieg (1843-1907) – Sonate a-moll op.36

 

Zum Programm:

Das Programm „Im Volkston“ für Cello und Klavier spielt mit den verschiedenen Adaptionen liedhafter Musik für den Konzertsaal.
Zu Schumanns Zeit waren die großen Sonaten Mozarts, Haydns und Beethovens mehr oder weniger schon geschrieben. Die musikalische Momentaufnahme als kleine Form mit der Dauer weniger Minuten rückt ins Interesse der Komponisten. Sie bietet einen Augenblick einer ganz besonderen Stimmung: Sehnsucht, Überschwang, Verzweiflung, Liebesleid und Liebesfreud sind die unendlichen Themen der Werke Schumanns und de Fallas in der ersten Hälfte des Konzertes.
Manuel de Falla wählt traditionelle Lieder aus verschiedenen Teilen Spaniens und arrangiert sie zu einer Suite. Schumann dagegen adaptiert die Stimmungen und schuf ganz eigene Melodien in einem von ihm empfundenen „Volkston“.
Der italienische Cellist und Komponist Enrico Mainardi bereiste in seiner Karriere viele Länder der Welt. So entstehen 1958 die Japanischen Volksieder für Cello und Klavier, die auf traditionellen japanischen Liedern basieren.
Yehezkel Braun wurde 1910 in Breslau geboren, kam mit seiner Familie im Alter von zwei Jahren nach Israel. Später lehrte u.a. an der Musikakademie in Tel Aviv. Sein musikalisches Interesse gilt traditionellen jüdischen Melodien aber auch dem Gregorianischen Gesang. Der Titel des kleinen Stückes Fancy aus dem Jahr 1984 kann sowohl mit Fantasie übersetzt werden, könnte aber auch einfallsreich, originell, apart oder frei bedeuten. Braun spielt in diesem Stück mit der Minimal Music, in die er seine emphatischen traditionellen Gesänge integriert.
Edvard Grieg kehrt 1862 nach seinem Studium in Leipzig als nur 18jähriger junger Mann nach Norwegen zurück. Entscheidend wird für ihn die Anregung des großen Geigers Ole Bull, der ihn mit der reichen Tradition der norwegischen Volksmusik bekannt macht. Diese Melodien werden seitdem die Grundlage und Inspirationsquelle seiner Werke. Die Sonate für Violoncello und Klavier ist ein dreisätziges Werk und in diesem Programm die einzige Großform. Virtuos erfindet Grieg seine norwegischen Melodien und gestaltet sie ganz nach den Kompositionsprinzipien der klassischen Sonate.

 

Lebensläufe der Musikerinnen:

Ulrike Eickenbusch
ist seit 1999 Cellistin im Stuttgarter Kammerorchester. Gefördert durch ein Stipendium der Begabtenförderung Cusanuswerk studierte sie in Frankfurt bei Gerhard Mantel und Tel Aviv bei Uzi Wiesel und schloss mit einem Master of Music mit summa cum laude ab.
Ein Schwerpunkt neben ihrer Orchestertätigkeit ist die Kammermusik. 1989 und 1998 gewann sie erste Preise bei Kammermusik Wettbewerben in Tel Aviv (Celloduo) und Italien (Klaviertrio). In den letzten Jahren hat sie viele Kammermusikprogramme entwickelt und mit Musikern des Stuttgarter Kammerorchesters aufgeführt.
Im Bereich der Modernen Musik nahm sie als Gast an zahlreichen Produktionen und internationalen Festivals mit dem Ensemble Modern und der Musikfabrik Düsseldorf teil. Sie war als Solistin in der Produktion „match“ an der Staatsoper Stuttgart engagiert.
In den letzten Jahren hat sie ausgehend von ihrem Interesse an Literatur und bildender Kunst Solo-Programme in Ausstellungen und Museen entwickelt, u.a. für das Kunstmuseum in Stuttgart und das Vitra Museum/Weil am Rhein.
2009 spielte sie Werke von Bach und Kurtág auf CD ein.

 

Nadine Hartung
erhielt seit ihrem 5.Lebensjahr Klavierunterricht, erst vom Vater Werner Schube, später von Prof. Konrad Elser und Prof. Shoshana Rudiakov.
1993 wurde sie in die Vorklasse der Staatlichen Hochschule für Musik Stuttgart aufgenommen, an der sie 2003 ihre Diplomprüfung mit Auszeichnung ablegte. Anschließend nahm sie das Studium in der Solistenklasse bei Prof. Shoshana Rudiakov auf.Sie erhielt Preise als Solistin und Kammermusikerin bei „Jugend Musiziert“, dem „Stuttgarter Matthaes-Klavierwettbewerb“, dem „Lions-Club- Wettbewerb“ und dem „Concorso Mirabent“ in Barcelona.’Ihre Begeisterung für die Kammermusik und Korrepetition zeigte sich schon vor dem Studium, als sie regelmäßig in verschiedenen Duos und anderen Kammermusikformationen auftrat und in den Streicherklassen der Musikhochschule Stuttgart korrepetierte.
Nadine Hartung ist ständige Begleiterin und Pianistin beim SWR Stuttgart, in der Staatsoper Stuttgart, dem Stuttgarter Kammerorchester und bei der Württembergischen Philharmonie Reutlingen.
Außerdem war und ist sie bei verschiedenen Meisterkursen wie den „Kirchheimer Meisterkursen“, den „Internationalen Meisterkursen Koblenz“, der „Musikalischen Sommerkurse Leutkirch“, der „Internationalen Sommerakademie Cervo“ und den „Internationalen Meisterkurse Schloss Raabs“ tätig.
Als Kammermusikerin produziert sie regelmäßig Aufnahmen beim SWR Stuttgart und dem Saarländischen Rundfunk. Sie wurde 2007 bei der Stiftung „Live Music Now“ aufgenommen.
Von 2004 bis 2007 hatte sie Lehraufträge für Korrepetition an den Musikhochschulen Stuttgart und Saarbrücken inne.
Mit einer vollen Stelle für Korrepetition der Streicherklassen ist sie nun seit 2007 in der Stuttgarter Musikhochschule festangestellt.