Evangelisches Gemeindehaus Warmbronn, Hinter den Gärten 9, Leonberg-Warmbronn

Ensemble „MoosArt“

mit Sebastian Mattmüller (Gesang), Adrian Wehlte (Blockflöte, Traversflöte), Stefanie Bartsch (Barockoboe), Hélène Godefroy (Gambe, Barockcello) und Klaus Schulten (Cembalo)

gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Warmbronn veranstaltet

Eintritt frei – Spenden erbeten (Richtsatz 10,- € zur Finanzierung der Gagen erbeten)

 

Programm:
„L’amour dévoilé – Französische Musik des 17./18. Jahrhunderts“
mit Werken u.a. von Jean-Philippe Rameau, Jacques Hotteterre, André Campra und Jean-Baptiste Morin

Zu Gast ist zum zweiten Mal das Ensemble MoosART, das im Wesentlichen Werke des französischen grand siècle aufführen wird. Die meisten Werke entstanden während der Regierungszeit Ludwigs XIV und repräsentieren die große Vielfalt und Pracht der Kammermusik jener Zeit.
Außer instrumentalen Werken stehen einige Kantaten auf dem Programm. Neben berühmten Komponisten wie Rameau, dessen Kantate „Thetis“ erklingen wird, werden auch heute weniger bekannte Komponisten zu Gehör gebracht, z.B. André Campra, der „maitre de musique“ an Notre Dame in Paris. Er veröffentlichte u.a. mehrere Sammlungen mit weltlichen Kantaten.
Im Zentrum der Instrumentalmusik steht Musik von Georg Philipp Telemann und von Jacques Hotettere, dem Flötisten des Königs. Mit seinen Werken trug er maßgeblich zum „Siegeszug“ der neuen modernen Querflöte (der Traversflöte) bei, der damals begann und die Blockflöte ablöste. Außerdem erklingt Musik von Marin Marais, der die Glocken einer Pariser Kirche instrumental vertont und damit eines der außergewöhnlichsten Stücke für Viola da Gamba präsentiert.

Ensemble MoosART; Foto: Andreas Bartsch

 

Das Ensemble MoosART gibt es seit 2010 in instrumentaler Besetzung und realisiert seit 2017 auch Konzertprogramme mit dem Sänger Sebastian Mattmüller.
MoosART ist meist im süddeutschen Raum zu hören, gastierte allerdings z.B. 2018 auch im Libanon, wo es – nach einem Orgelkonzert von Klaus Schulten in Beirut – als Ensemble in der Schneller-Schule in der Bekaa-Ebene ein Konzert gestaltete. Der Name des Ensembles entstand aufgrund des bevorzugten Probenortes, nämlich Moos auf der Halbinsel Höri am Bodensee; dies verbunden mit dem englischen oder französischen „ART“ als Bild für Kunst ergab den Namen. Das Ziel von MoosART ist eine bestimmte „Art“ Musik aufzuführen. Die fünf Musiker vermitteln über die heute übliche historisch fundierte Darstellung der Musikstruktur hinaus, die der Musik immanente Vitalität. Barocke Musik ist Gefühl und Emotion (so gesehen immer romantisch) und sie steht zwischen Tanz und Theater und zwischen Vision und Kirche. Alte Musik hat etwas zu sagen in der Gegenwart. Sie ist Ausdruck von Lebensstationen, manchmal fern und oft nah, und manchmal spiegelt sie uns selbst.

Die Musiker:

Sebastian Mattmüller studierte zuerst Chorleitung und anschliessend Gesang bei Jon Buzea und René Jacobs und absolvierte verschiedene Meisterkurse an den IMF Luzern und an der Schola Cantorum Basiliensis. In den letzten Jahren machte er sich vor allem als Konzertsänger in der Schweiz und im benachbarten Ausland einen Namen und sang bei Festivals in Cremona, Brüssel, Hamburg, Lyon, Buenos Aires und Brezice. Ausserdem ist er Mitglied und Solist verschiedener Ensembles wie der Zürcher Singakademie (Tonhalle Zürich), der capella obliqua und „ad fontes Basel“. Konzertreisen führten ihn nach Südamerika, in die USA, nach Zentralasien in den Libanon, nach Russland, in die Türkei und in die Ukraine. Sebastian Mattmüller sang verschiedene Opernpartien und wirkte in zeitgenössischen Bühnenwerken mit (zuletzt „Romulus“ von A. Pflüger und „Föhn“ im Theater Basel).

Stefanie Bartsch absolvierte zunächst ihr Blockflötenstudium an den Musikhochschulen Mannheim und Karlsruhe. Anschließend studierte sie in London an der Guildhall School of Music and Drama und vertiefte dort auch ihre Kenntnisse der Barockoboe. Weitere Studien der Barockoboe führten sie nach Frankfurt und Basel. Sie wirkte in mehreren Opernproduktionen des Nationaltheaters Mannheim, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und des Staatstheaters Stuttgart mit. Sie konzertiert regelmässig in verschiedenen Ensembles und Barockorchestern, wie L’Arpa festante München, Karlsruher Barockorchester, Lukasbarockorchester Stuttgart sowohl mit der Barockoboe als auch mit der Blockflöte.

Adrian Wehlte, geboren in der Schweiz, studierte Blockflöte, Querflöte und Traversflöte mit historischer Aufführungspraxis an den Hochschulen Nürnberg, Stuttgart, Salzburg und Wien. Zunächst Dozent an der Universität Bamberg, wechselte er an die Berufsfachschule für Musik Dinkelsbühl, wo er Blockflöte, Traversflöte und Gehörbildung unterrichtet. Neben der Konzert- und Unterrichtstätigkeit widmet er sich der Herausgabe von Flötenwerken, die bei in- und ausländischen Musikverlagen erschienen sind.

Hélène Godefroy, Gambistin und Barockcellistin, stammt aus Frankreich. Sie studierte Violoncello bei Antonio Janigro an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Wichtige Impulse für Ihr Cello- und Gambenspiel erhielt sie durch Meisterkurse, u.a. bei Anner Bylsma, Jordi Savall und Wieland Kujiken. Viele Jahre musizierte sie im Radiosinfonieorchester Stuttgart, im Staatsorchester Stuttgart (Staatsoper Stuttgart) und im Orchester der Ludwigsburger Festspiele. Sie war Dozentin an der Musikhochschule Stuttgart und ist Mitglied verschiedener Kammerensembles.

Klaus Schulten studierte an den Musikhochschulen in Essen und Stuttgart. Seine Lehrer, die ihn am meisten prägten, waren Gisbert Schneider (Orgel) und Kenneth Gilbert
(Cembalo). Er war viele Jahre lang Bezirkskantor der württembergischen Landeskirche in Echterdingen bei Stuttgart und Direktor der bayerischen Berufsfachschule für Musik Dinkelsbühl, Mittelfranken. Danach war er Organist an der Erlöserkirche in Ost-Jerusalem und der Comunità Evangelica Luterana (Christuskirche) in Rom. Seit 2017 ist er Kirchenmusiker im Kloster Hegne am Bodensee.