Christian Wagner Haus, Christian-Wagner-Straße 3, Leonberg-Warmbronn

 

Buchvorstellung

Christian Wagner – Späte Garben 

Musikalischer Vortrag mit Annemarie Klemm und Janis Hanenberg

Mit dem Gedichtband Späte Garben setzt die Christian-Wagner-Gesellschaft die Veröffentlichung der Werke Christian Wagners  in Einzelausgaben fort. Der Band Späte Garben wird herausgegeben von Harald Hepfer, Axel Kuhn und Andrea Wieck.

„Die Natur, meine liebe Freundin, hat aufs Neue mit mir gesprochen und mir Geheimnisse mitgeteilt. Es war dies nicht die erste, sondern vielleicht eher die letzte ihrer Offenbarungen.“

Dies schreibt im Jahr 1908 Christian Wagner im Vorwort seines Buches Späte Garben, einer Sammlung von über hundert Gedichten in sechs Kapiteln – auf Prosatexte wird, anders als in den vorangegangenen Büchern, ganz verzichtet. Ein Vermächtnis des 72-Jährigen, eine Mahnung an die Nachwelt?

„Wohl hatte Wagner seine Lebensmaxime Schonung alles Lebendigen bereits in früheren Jahren in poetischer Form kunstvoll dargelegt. Was ihn aber nun verstärkt erfüllt, ist die Hoffnung, die Weltgerechtigkeit möge an seiner Seite stehen, wenn es gilt, für menschliche Lebensverhältnisse einzutreten“, so deutet der Herausgeber Axel Kuhn in seinem Nachwort der Späten Garben die Intention des Dichters, wie sie vor allem in den Gedichten des Kapitels Schicksalswalten zum Ausdruck kommt.

Auch die weiteren fünf Kapitel – Blumenlieder, Stimmungsbilder, Aus der Heimat, Bilder aus Italien und Verschiedenes – bieten in der inhaltlichen und formalen Vielfalt der dort versammelten Gedichte intensive Leseerlebnisse und tiefgreifende Denkanstöße. Sie zeugen von einem gereiften Künstler, der sich der Schönheit, Originalität und Wirkungsmacht seines poetischen Schaffens wohl bewusst ist, der für sich die „Freiheit“ in Anspruch nimmt, „für den Rest meiner Zeit … wahr, aufrichtig zu sein bis zur Schroffheit“ – und der schließlich mit Überzeugung ausrufen kann: „Über der Jugend Gebrechen empor rafft auf sich das Alter/Erst zu göttlichem Flug.“

Annemarie Klemm (Foto Stéphane Jedamski)  – Janis Hanenberg (Foto Christoph Kalscheuer)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Annemarie Klemm, aufgewachsen in Schwerin, ist Studentin der Sprechkunst im Master an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Als ausgebildete Sprecherin und Sprecherzieherin unterrichtet sie Menschen aus verschiedenen Kontexten im Bereich Stimme und Sprechen und spricht am Mikrofon Dokumentationen, Features und vieles mehr. Auf der Bühne präsentiert sie Texte in verschiedenen Literatur-Performances aus Lyrik und Prosa.

Janis Hanenberg, Jahrgang 1999, in Heidelberg aufgewachsen, hat Sprechkunst an der HMDK Stuttgart studiert. Er steht als Sprecher für Projekte in unterschiedlichsten Sparten wie Film, Rundfunk, Hörspiel und Werbung vor dem Mikrofon und ebenso in Theater, Live-Features, Literarischen Performances sowie Lyrik-Abenden und Buchvorstellungen auf der Bühne.